Ulrich Stolz: Monokultur


Alles löst sich auf Terrarium, Fundstücken aus Dresdner Heide, fließendes Wasser 2022 Die Komplexität und Gleichzeitigkeit immer neuer Ereignisse bringt eine Überforderung mit sich. Der Versuch alles zu verstehen misslingt. Die Dinge lösen sich scheinbar in unseren Händen auf und rinnen durch unsere Finger. Sie entzieht sich unserer Einflussnahme und sind immer weniger greifbar. Im Wald komme ich zur Ruhe. Der Wind weht durch die Bäume und trägt einzelne Blätter zu Boden. Wasser plätschert in der Nähe. Ein Rinnsal gräbt sich fortwährend durch den Waldboden und löst stetig den Stein auf den es umspült. Alles erscheint im Gleichgewicht eines Prozesses des Vergehens und Erneuerns. Alles löst sich auf: Nichts erscheint beständig, das Gute, wie das Schlechte.		Everything Dissolves Terrarium, found objects from the Dresden Heath, flowing water 2022 The complexity and simultaneity of ever-new events create a sense of overwhelm. The attempt to understand everything fails. Things seem to dissolve in our hands and slip through our fingers. They elude our influence and become increasingly intangible. In the forest, I find calm. The wind moves through the trees, carrying individual leaves gently to the ground. Nearby, water trickles. A small stream persistently carves its way through the forest floor, gradually wearing away the stone it flows around. Everything appears balanced in a process of decay and renewal. Everything dissolves: nothing seems permanent—neither the good nor the bad.